Warum ich Klassische Musik liebe Musik des 19. Jahrhunderts (Romantik) Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Musik  von Beethoven allbeherrschend. Da tat sich natürlich ein junger Künstler wie Franz Schubert schwer, einen eigenen sinfonischen Stil zu finden. Aber schließlich setzte er sich von seinem Vorbild ab und schrieb Kammermusik, die zu der tief empfundensten Musik der gesamten Musikgeschichte gehört. Zunächst wurden seine Instrumentalwerke kaum beachtet. In Wien war er bekannt als Komponist von unzähligen Liedern. Seine großen Liederzyklen wie “Die schöne Müllerin” und “Die Winterreise” sind Zeugnisse der hohen Liedkultur des Kunstliedes. Schubert war es, der das Kunstlied (Klavierlied) als eigenständige Musikgattung zu einem ersten Höhepunkt führte. Schubert war bis vor kurzer Zeit der wohl am meisten unterschätzte Komponist. Im instrumentalen Bereich wurden die Gattungen der Wiener Klassik übernommen und weitergeführt. Mendelssohn kam dem klassischen Klangideal noch nahe. Aber schon bei Schumann zeigt sich ein Hang zur Chromatisierung, Verschleierung, Verschattung und Nuancenreichtum bis in die kleinsten Verästelungen. Aber auch Orgiastik und Bewegung von Klangmassen wurden von einigen Komponisten geschätzt (Wagner, Liszt, Berlioz, Bruckner; später auch Mahler und Strauss). Die Oper wurde im deutschen Kulturraum  dominiert von Richard Wagners Musikdramen, während in Italien die Opern des “Bel Canto” die Bühnen beherrschten. (Rossini, Donizetti und Bellini). Später dominierten Werke von Verdi und Puccini in der italienische Oper. Es bildeten sich zwei Lager heraus: Die “Fortschrittlichen “ der “Neudeutschen Schule” Wagner, Liszt, Berlioz, Cornelius, Humperdinck u.a. und auf der anderen Seite die Konservativen. Zu ihnen gehörten Brahms, der Geiger Joseph Joachim und der Kritiker Eduard Hanslick. Beide Parteien beriefen sich als Vorbild auf Beethoven. Während die “Neudeutschen” nicht mehr in der Absoluten Musik ihr Ideal sahen, und deswegen keine Sinfonien mehr komponierten, sondern Symphonische Dichtungen mit Programmmusikcharakter, hielten Komponisten wie Brahms und Bruckner noch an der alten Form fest. Nationale Schulen bildeten sich in Frankreich, Tschechien und Russland mit berühmten Namen wie Saint Saens, Gounod, Smetana und Dvorak, Tschaikowski und Mussorgski. Ein anderes Phänomen zeichnet das 19. Jahrhundert aus: Die Wiederentdeckung der alten Meister. War es bis zu dieser Zeit üblich, ausschließlich zeitgenössische Musik zu musizieren, (Barockmusik war seit Haydn völlig aus der Mode und wurde ausschließlich zu Studienzwecken benutzt), so entdeckten Zelter und Mendelssohn die Schönheit Bach’scher Werke wieder und führten sie auch auf, allerdings mit der Aufführungspraxis der Romantik, das heißt, riesige Chöre und Orchester, zeitgenössische Instrumentation (z.B. Klarinetten) und vollen sinfonischen Klang. Diese Anschauung barocker Musik hielt sich bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dann erst kam die historische Aufführungspraxis in Mode. Ich persönlich stehe dem Werk von Fanz Schubert am nächsten. Offenbar bin ich schon auf den Klang seines Namens konditioniert. Reagiert beim Pavlowschen Hund beim Klingeln einer Glocke die Speicheldrüsen, so ist es bei mir die Glandula lacrimalis beim Namen Franz Schubert. Neben den großen Liederzyklen und einigen speziellen Liedern schätze ich am meisten seine späte Kammermusik. Bei Mendelssohn liebe ich vor allem das Oratorium Elias und die sinfonische Musik, bei Schumann die Lieder und die Klaviermusik. Brahms bin ich sehr zugetan. Für mich ist das eindrücklichste Werk “Ein Deutsches Requiem”. Unser ehemaliger brasilianischer Chorleiter bekommt bei diesem Stück immer wieder die “Gans”, er meinte “Gänsehaut”. Großartig auch die Sinfonien. Wagner kann man nur lieben oder hassen. “Och ja, ganz nett” geht nicht. Wagner war ein Kotzbrocken, aber ich liebe seine Musik. Ich habe alle seine Musikdramen gesehen, etliche davon in Bayreuth. Zu Bruckner hatte ich zunächst ein distanziertes Verhältnis. Je häufiger ich seine Sinfonien höre, um so mehr verstehe ich ihn. Wunderbar sind seine Motteten, die ich oft in unserem Kammerchor gesungen habe. →  Musik des 20. Jahrhunderts (Neue Musik) Impressum Startseite Schule Biografie